Werder
Werder liegt am südwestlichen Rand der Märkischen Schweiz in
unmittelbarer Nähe des Roten Luchs.
Über zwei Jahrhunderte, von 1375-1553, gehörte Werder wie viele
Dörfer dieser Gegend zum Besitz des Klosters Zinna. Ursprünglich
soll der Ort sich mehr westlich befunden haben, umgeben vom Wasser des
Luchs und des Mühlenfießes. Daher auch der Name Werder, gleichbedeutend
mit "Insel". Wahrzeichen des Ortes ist die nach der Restaurierung
1987 wieder eingeweihte Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Ein rechteckiger
Bau mit halbrunder Apsis. Sehenswert und ungewöhnlich sind Ritzzeichnungen
aus dem 16. Jahrhundert, die man auf den weiß-grauen Kalksteinen
an der Turmkante erkennen kann: Eine Figur mit Narrenkappe, die Leidenswerkzeuge
Christi, eine Sonnenuhr und die Jahreszahl 1586. Welche tiefere Bedeutung
die Zeichnungen haben, warum man sie gerade am Gotteshaus des kleinen
Werder anbrachte, und in welchem Zusammenhang die fünf Stücke
zueinander stehen, kann bis heute nur Gegenstand von Spekulationen sein.
Es ist ein Geheimnis, das bisher keinem Forscher der Werderaner Orts-
und Kirchengeschichte zu lüften gelungen ist. Nach der Reformation,
von 1553 bis 1872 gehörte Werder als "Amtsdorf " zum Amt
Rüdersdorf. Werder hatte vier Ortsteile; das alte Dorf, die Werdersche
Mühle (eine stillgelegte Mahlmühle am Garzauer Fließ),
den Ausbau Sophienfelde und die Ansiedlung Rotes Luch. Auf dem Dorfanger
stehen die massige Feldsteinkirche, die Schule, die Schmiede und die Büdnerhäuser.
Die Büdner waren die Besitzer eines kleinen Hauses mit wenig Hof-
und Gartenland. Sie leisteten Dienste auf dem Lehngut bzw. bei den Bauern.
Landwirtschaft prägte seit Jahrhunderten das reizvolle Dorf, das
heute hauptsächlich ein Wohnort zum Wohlfühlen ist. Von Zusammengehörigkeit
und guter Nachbarschaft zeugen Veranstaltungen wie das jährliche
Dorffest, die Seniorenweihnachtsfeier oder das Maifeuer. Neue Häuser
wurden gebaut, alte saniert und zwei Drittel der alten Werderaner Dorfstraße
erneuert.
Wissens- und Sehenswertes
Feldsteinkirche Werder
Rotes Luch
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