Hoppegarten
Im Gegensatz zu den meisten Orten der Gegend liegt Hoppegartens Gründungsgeschichte
weitgehend im Dunkeln. Erst spät, 1352 wird der Ort urkundlich erwähnt,
da nämlich machte ihn der brandenburgische Markgraf Ludwig, mit dem
Beinamen der Römer, der Stadt Müncheberg zum Geschenk. Die Vermutung
liegt nahe, dass die Stadt das Dorf bereits früher zu Lehn besessen
hat. Urkundliche Belege oder schriftliche Überlieferungen dafür
gibt es jedoch nicht. Die ursprüngliche Ausstattung des Dorfes mit
24 Hufen weicht jedoch erheblich von der anderen Dörfer der Umgebung
ab. Die Unterschiede zu den schlesischen Gründungen sind so gravierend,
dass bei Hoppegarten besondere Entstehungsbedingungen eine Rolle gespielt
haben müssen.
Möglich sind zwei unterschiedliche Deutungen. Entweder handelt es
sich bei Hoppegarten um eine sehr frühe Gründung, oder eine
bestehende slawische Siedlung wurde "aufgesiedelt" und erst
später an die Hufeneinteilung angepasst. Beide Möglichkeiten
berechtigten jedoch zu der Feststellung, dass Hoppegarten wesentlich älter
ist, als die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes im Jahre 1352.
Auch die Tatsache, dass Hoppegarten sich erst im 18. Jahrhundert (1714)
eine eigene Kirche "leisten" konnte, ist weder Beweis "für"
noch "gegen" eine der beiden Möglichkeiten. Außerdem
ist auch dieser Fakt umstritten. Wahrscheinlich hat in Hoppegarten bereits
ein Vorgängerbau existiert; wie sonst sollte man die schriftlichen
Berichte, dass im Jahre 1651 für die Hoppegartener Kirche ein Klingelbeutel
und ein Kirchenbuch angeschafft wurden und dass man sie ein Jahr später
mit einem neuen Taufbecken ausstattete, anders werten. Das anfängliche
Fehlen einer eigenen Kirche hatte im Falle Hoppegarten sogar noch einen
positiven Aspekt. Alle kirchlichen Handlungen, Taufen, Hochzeiten und
Sterbefälle wurden nämlich vom Diakon der Müncheberger
Kirche, der gleichzeitig Pfarrer in Hoppegarten war, im Kirchenbuch der
Müncheberger Kirche festgehalten. Seit etwa 1550 wurde dieses Buch
in Müncheberg geführt, über seinen Verbleib gibt es jedoch
keine Informationen. Ein 1573 angelegtes zweites Buch blieb bis 1945 erhalten
und damit auch alle Hoppegarten betreffenden Eintragungen seit diesem
Zeitpunkt. Von den "auswärtigen Eintragungen" hat man zu
Beginn des Jahrhunderts mehrere Abschriften und Kopien anfertigen lassen
und sie dem damaligen Müncheberger Museum übergeben. Im Gegensatz
zu dem alten Original, das 1945 verbrannte, konnte eine der Abschriften
gerettet werden. Diesem besonderen Umstand verdanken wir es, dass wir
über das verhältnismäßig kleine Dorf Hoppegarten
über wesentlich mehr und ältere Informationen verfügen,
als zu den meisten anderen Dörfern. So lässt sich im Falle Hoppegartens
die Geschichte einzelner Familien über Jahrhunderte hinweg zurückverfolgen
und auch die Tatsache, dass männliche Nachkommen der Familie Kircks,
von ganz wenigen Unterbrechungen abgesehen, das Schulzenamt im Dorf vom
Jahre 1573 an bis ins 19.Jahrhundert hinein ausübten, dürfte
für unsere Gegend einmalig sein.
Wissens- und Sehenswertes
Feldsteinkirche
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