Zisterzienser-Nonnenkloster
Friedland
In der ersten Hälfte des 13. Jh. hatten die als Städtegründer
brandenburgische Geschichte schreibenden askanischen Markgrafenbrüder
Johann I. und Otto III. ihre Herrschaft über die Uckermark und Teile
des Landes Lebus bis an die Oder erweitert. Im Norden sicherten sie ihr
neues Territorium, in dem sie 1244 die Stadt Friedland - gleichsam als
mittelalterliche Großburg - gegen die noch immer starken Pommern
errichteten.
Im südöstlichen Zipfel, dem Lebuser Land, fühlten sich
die Brandenburger Markgrafen vor allem durch die schlesischen Herzöge
und den Erzbischof von Magdeburg bedroht, die in dem sensiblen Grenzbereich
jeweils starke Zisterzienserklöster zur Sicherung ihrer Machtinteressen
fundiert hatten. So darf als wahrscheinlich gelten, dass die Askanier-Brüder
um 1250 am Rande des Oderbruchs zwischen zwei unweit der Stobberow gelegenen
Seen das Zisterzienser-Nonnenkloster "Vredeland" als landsicherndes
Gegengewicht zu den schlesischen Klöstern Trebnitz und Leubus sowie
dem magdeburgischen Kloster Zinna stifteten und mit dem lebensnötigen
Besitz dotierten. Als die askanischen Markgrafen Albrecht III. und Otto
V. im Jahre 1271 die Pfründe der Zisterze von Friedland erneut erweitern,
dringt erstmals eine verbriefte Kunde über das Wirken der Oderland-Nonnen
bis in unsere Zeit. Die Namensparallelität der "geistlich-klösterlichen
Burg" (der Städtename Müncheberg erinnert daran) zur göttlich
gelegenen "weltlichen Burg" Friedland dürfte wohl schon
deshalb nicht zufällig sein, waren doch beide Friedland im Interesse
des weiteren märkischen Landesausbaus gegründet worden.
Im Zuge der Reformation fiel auch der Besitz des Klosters Friedland an
die Brandenburger Kurfürsten. Als zwischen 1803 und 1833 unweit Friedlands
das Dorf Neufriedland entstand, benannte man das einstige Klosterdorf
im Jahre 1845 in Altfriedland um.
Vom ehemaligen Kloster sind außer Kirche eine sehenswerte Ruine
des Refektoriums mit einem gotischern Sterngewölbe erhalten geblieben.
Die feldsteinerne frühgotische Klosterkirche musste mehrfach Überformungen
leiden. Der bis heute erhaltene barocke Innenraum (1733) beeindruckt vor
allem durch sein bemaltes hölzernes Tonnengewölbe und den zentral
in die umlaufende Empore eingefügten Kanzelaltar. Den neogotischen
Backsteinturm und die bescheidene Schaufassade (1816) verdankt die Altfriedländer
Pfarrkirche vermutlich Entwürfen Karl Friedrich Schinkels.
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