Feldsteinkirche Prädikow

Die Kirche Prädikow wurde zwischen 1255 und 1270 als dreischiffige dörfliche Basilika aus fünfseitig behauenem Feldstein errichtet. Sie ähnelt in den Anlage den Stadtkirchen von Altlandsberg und Strausberg. Frühe Dorfkirchen der Mark waren zumeist Saalkirchen. Basilikale Anlagen entstanden nur an wenigen Plätzen und meistens dann, wenn dem Ort bei seiner Gründung eine größere Bedeutung zugedacht war, entweder die Wahrnehmung städtischer Funktionen oder die Rolle eines Lokalmarktes. Eine mönchische Gründung scheint nicht ausgeschlossen. Die Seitenschiffe wurden möglicherweise im 30-jährigen Krieg entfernt oder zerstört. Erst danach erhielt die Kirche, mit Ausnahme des Turmes, in etwa ihre heutige Gestalt. Zahlreiche Veränderungen sind am Außenmauerwerk ablesbar. Im Zusammenhang mit Arbeiten am Prötzeler Schloss kam es um 1865 zur Errichtung eines massiven Westturmes mit quadratischem Grundriss anstelle eines Fachwerkturmes.
Erhalten ist heute eine längsrechteckige Kirche mit Chorraum, Schiff und Vorraum. Ursprüngliches Material war Feldstein, nachträgliche Änderungen aus Backstein- bzw. Mischmauerwerk. Die Kirche verfügt über eine Renaissancekanzel mit Darstellung der vier Evangelisten und der Kreuzigung Jesu, eine Querempore mit Orgel und einen Triumphbogen zwischen Chor und Schiff sowie eine Taufe aus Sandstein. Die ehemaligen Durchgänge zu den Seitenschiffen sind innen und teilweise außen deutlich erkennbar. Ein Querschiff ehemals ist fraglich, aber nicht ausgeschlossen. Der Dachstuhl, wahrscheinlich infolge des 30-jährigen Krieges erneuert, lässt über den möglichen Schnittpunkt von Chorraum und Querschiff die Unterkonstruktion eines Dachreiters erkennen, möglicherweise in Fortführung des ursprünglichen Zustandes, was ein Hinweis auf die mönchische Besiedlung des östlichen Barnims (Zisterzienser) sein könnte. Unter dem Chorraum befindet sich eine zurzeit nicht zugängliche Krypta. Ein Epitaph für die Tochter des Gutsinspektors Ballaunen, nach 1733, und ein Sgraffito (Das letzte Abendmal) von Mannewitz aus den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts gehören zur Ausstattung. Längsemporen, Patronatsgestühl und ein barocker Kanzelaltar sind nicht mehr vorhanden.

 

Weitere Informationen erhalten Sie unter:

Förderverein Dorfkirche Prädikow e. V.
Pfr. Manfred Caesar / Architekt Uwe Großkopf
Dorfstraße 4
15345 Prötzel-Prädikow
Telefon: 033436 / 478
Telefax: 03341 / 44 56 74

Anmeldung
Frau Schubert
Dorfstraße 10
oder
Frau Wolf
Dorfstraße 14