Gebiets- und grenzüberschreitende
Zusammenarbeit
Grundprinzip des LEADER+ -Programms ist die durch Eigeninitiative "von
unten" angestrebte Zusammenarbeit verschiedenster Partner zu unterstützen
und zu fördern. Projekte, die sich mit Vermarktungsstrategien ländlicher
Produkte - sei es touristischer oder landwirtschaftlicher Art - befassen,
oder mit der Strukturierung eines ÖPNV- und Radwanderwege-Netzes
und damit der Erreichbarkeit von Sehenswürdigkeiten, Attraktionen,
u. a., stellen das bottom-up-Prinzip anschaulich dar. Deutlich wird dabei
auch, dass nicht nur die Vernetzung untereinander innerhalb der LEADER+
-Region notwendig ist, um erfolgreich zu arbeiten, sondern auch die Schaffung
und Pflege von Kontakten zu anderen Räumen. Dies kann und muß
sowohl der großstädtische Ballungsraum sein, in dem verschiedene
Zielgruppen (Erholung, Ökolandbau, (Gesundheits-) Tourismus) anzusprechen
sind, wie auch andere ländliche Regionen, mit denen Erfahrungen ausgetauscht
und gemeinsame Strategien entwickelt und angepaßt werden müssen.
Erste Schritte für erfolgreiche Kooperationen und Strategien sind
gemeinsame überregionale Aktionen. Die Mitglieder der LAG und Antragsteller
der einzelnen Projekte sind schon heute in aktive Kooperationspartner-Netze
eingewoben, die je nach Ziel des Projektes auf die Jugendlichen bezogene,
touristische, kulturelle, umweltpädagogische, den Naturschutz betreffende,
u. a. Inhalte verfolgen.
- Viele LAG-Mitglieder sind im Kuratorium des Naturparks engagiert und
so mit Belangen des Naturschutzes und des Wirtschaftens im Naturpark befaßt.
- Über die Naturparkverwaltung und Landesanstalt für Großschutzgebiete
(LAGS) bestehen gute überregionale Kontakte zu anderen Brandenburger
Schutzgebiets-Akteuren.
- Zu den Partnern des Buckower Eisenbahnvereines zählen die S-Bahn
Berlin GmbH, der Berliner Fahrgastverband sowie zahlreiche Eisenbahnvereine
deutschlandweit, u.a. Jena und Blumberg (Baden Württemberg).
- Das ÖkoLeA -Bildungswerk ist Kooperationspartner der Barnimer Alternative
in Strausberg. In Zusammenarbeit mit diesem Träger der Jugend- und
Kulturarbeit ist es gleichzeitig Mitorganisator und Einsatzstelle des
"Europäischen Freiwilligendienstes". Seit 2001 sind jeweils
zwei Jugendliche aus europäischen Staaten zu einem einjährigen
Einsatz auf dem ÖkoLeA -Hof tätig. Im Herbst 2002 wird dies
ein polnischer Bürger sein.
- Das Besucherzentrum für Natur- und Umwelterziehung "Drei Eichen"
engagiert sich auf lokaler Ebene in Arbeitskreisen zu Kinder- und Jugendtourismus,
Gesundheitstourismus bzw. Gesundheitsförderung und zu Umweltbildung.
Überregional bestehen gute Kontakte zu und zum Teil gemeinsame Projekte
mit anderen Umwelteinrichtungen sowohl in Brandenburg wie auch deutschlandweit.
Gute Kontakte zu Trägern der Zielgruppen (Kindertagesstätten,
Kinderläden, Schulen und Jugendclubs sowie verschiedene Vereine)
stellen sicher, dass es für die angestrebte Angebotserweiterung auch
entsprechende Nachfragen gibt.
- Im Amt Neuhardenberg laufen die Fäden eines überregionalen
Netzes für Jugend- und Sozialarbeit zusammen, in dem u. a. Schulen,
Kindertagesstätten, Jugendclubs, Bürgermeister, Amtsjugendpfleger,
Bibliothek, Kinderring, Vereine der Region u. a. zusammengeschlossen sind.
- Direkt in der Nachbarschaft zum LAG-Gebiet in der Gemeinde Ruhlsdorf
bei Strausberg wird mit den Akteuren vor Ort eine Kooperation mit touristischen
Maßnahmen der LAG Märkische Schweiz durchgeführt. Die
Träger des Ruhlsdorfer Projektes "Geologischer Lehrpfad"
pflegen enge Kontakte zum Museumspark Rüdersdorf und nach Althüttendorf
und zur "Gesellschaft zur Erforschung und Förderung der Märkischen
Eiszeitstraße e. V.", die von engagierten Wissenschaftlern,
Fachleuten des Fremdenverkehrs und anderer Gebiete sowie interessierten
Barnimer Bürgern gegründet wurde.
Zusammenarbeit / maßnahmebezogene Kooperation des Einzelprojektes
Die grenznahe Lage der Region Märkische Schweiz, sowie die sehr
gut vergleichbaren naturräumlichen, soziologischen und wirtschaftlichen
Bedingungen beiderseits der Grenze zum Nachbarland Polen bilden äußerst
günstige Voraussetzungen für die transnationale Zusammenarbeit.
Die in der LEADER+ -Region zusammengeschlossenen Städte und Gemeinden
pflegen aktive Partnerschaftskontakte zu polnischen Städten und Gemeinden:
Partnerstadt von Buckow ist Lagów, Partnerstadt von Müncheberg
ist Witnica. Verschiedene Projektverantwortliche haben spezielle Kontakte
auf der untersten Ebene der Zusammenarbeit. Diese Kontakte und der Wunsch
zu gemeinsamen Aktionen ist häufig Antrieb für die Projektplanung.
- Dies ist für das Umweltzentrum Drei Eichen z. B. der Kontakt zu
Schule, Kita und Naturparkverwaltung in Lagów, zum Naturschutzverein
Lubuski Klub Przyrodników in Swiebodzin/Polen, zu einer Organisation
in Kraków sowie den Bürgern des Dorfes an der Weichsel und
zu einer Umweltorganisation in Ostrava/Tschechien.
- Die Mitglieder des Buckower Eisenbahnvereins pflegen zum Erfahrungsaustausch
Kontakte in die Schweiz sowie in die USA. Letztere sorgen dort auch für
die Bekanntheit und Interesse unserer Region durch Zuarbeiten für
Zeitschriften und Fremdenführer.
- Im Verlaufe der nunmehr siebenjährigen Arbeit des ÖkoLeA -Bildungswerkes
waren neben den Teilnehmern des "Europäischen Freiwilligendienstes",
u. a. aus Polen, auch Gruppen aus Indien, Bosnien, Israel sowie Einzelpersonen
aus mehreren Ländern zu Gast, die zum Erfahrungsaustausch im Bereich
der Jugend- und Kulturarbeit beitragen.
- Dem Engagement (im angrenzenden LAG-Gebiet Oderland) des Neuhardenberger
Amtsjugendpflegers und einzelner Gemeinden ist es zu verdanken, dass seit
1996 umfangreiche und vielseitige internationale Vernetzungen im Bereich
der Jugendarbeit zu zahlreichen europäischen Staaten, auch Nicht-EU-Ländern
entstanden sind und sich jährlich ausdehnen. So bestehen insbesondere
nach Finnland enge freundschaftliche Kontakte, aber auch nach Tschechien,
Lichtenstein, Belgien und England. Beziehungen nach Slowenien und ins
Baltikum werden angestrebt. Das Amt Neuhardenberg nimmt in der internationalen
Zusammenarbeit in vielen Projekten eine Vorreiterrolle in Brandenburg
ein, die für die Märkische Schweiz eine große Bedeutung
haben.
Die Gründung einer transnationalen Arbeitsgruppe zwischen der Märkischen
Schweiz und Akteuren im polnischen Lebuser Land (Ziemia Lubuska) ist ein
Ziel der Bemühungen, in die die Überwindung von "Grenzen"
im Bereich Sprache, Kultur, Mentalität, etc. einbezogen werden muss.
Die schon heute vielfältigen und guten Kontakte der Ämter und
Projektverantwortlichen geben berechtigten Grund zu der Annahme, dass
es durch das angestrebte Zusammenwirken der LAG-Mitglieder weit über
die Grenzen der Region hinaus zu Erfahrungsaustausch und synergetisch
wirksamen Kooperationen kommt. Für das Ziel des Gesamtprojektes,
die Region wirtschaftlich und infrastrukturell für touristische Belange
und gesundheitliche Profilierung zu erschließen, sind diese bestehenden,
vielfältigen guten überregionalen und transnationalen Kontakte,
die Bekanntheit der Region und die Bereitschaft zu gemeinsamen Projekten
notwendige Voraussetzung zum Lernen von anderen Regionen und Weitergabe
eigener Erfahrungen an andere Personen und Länder, insbesondere auch
zu unseren polnischen Nachbarn.
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